CodeVsCovid19-Hackathon: Eine App für den Herdenschutz

Der virtuelle CodeVsCOVID19-Hackathon ist am vergangenen Woche über die Bühne gegangen. Unter den 3000 Teilnehmenden war auch Nicolai Wenger. Er ist Forscher am Institut Public Sector Transformation der BFH Wirtschaft und berichtet hier von seinen Erlebnissen. Zusammen mit seinen Kollegen von der Hochschule Luzern hat er die Anwendung «Be a Sheep» entwickelt.

Um bestmöglich aufgestellt zu sein, habe ich zusammen mit HSLU-Studenten ein fähiges Team zusammengestellt. Rund 24 Stunden vor dem offiziellen Start des Hackathons gab es ein kurzes Kick Off Meeting. In diesem Meeting wurden erste Projektideen besprochen und fehlende Skills ausfindig gemacht. Kurz vor dem offiziellen Start konnten zwei weitere BFH-Alumni verpflichtet werden, die das Team mit ihren Kompetenzen komplettieren konnten. Dank gutem Netzwerk war in einer knappen Woche ein Team zusammengestellt, dass Kompetenzen in den Bereichen App-Entwicklung, Business Analyse, Data Science, UX Design, Marketing & Projekt Management vorweisen konnte. Somit startete am 27. März, um 17 Uhr eine motivierte Truppe in das Abenteuer CodeVsCOVID19.

Während der nächsten 72 Stunden wurden Anforderungen definiert, User-Storys geschrieben, Mockups entworfen, Meetings abgehalten, Videos geschnitten und unzählige Zeilen von Code verfasst. Der Name des Hackathons war Programm: So befasste sich unser Team mit der Problemstellung wie die Infektionsrate des Coronavirus verlangsamt werden könnte.

Nutzeroberfläche der App «Be a Sheep».

Als Inspiration dienten die Länder Südkorea und Singapur, die die Infektionsraten auch dank Smartphone-Apps in den Griff bekommen haben. An die Metapher des Herdenschutzes angelehnt, tauften wir unsere Entwicklung auf den Namen «Be a sheep». Die Hauptfunktion ist die Benachrichtigung über Corona-Verdachtsfälle in der Umgebung. Indem die Nutzer*innen stets ihren Standort mit der App teilen und positiv getestete Nutzer*innen ihren Befund mit der Community anonym teilen können, informiert die App sämtliche Nutzer*innen, die sich in den letzten zwei Wochen am selben Ort wie die erkrankte Person aufgehalten haben.

App appelliert an Solidarität

Logo der «Be a Sheep»-App

Dank dieser Funktion können die betreffenden Nutzer*innen noch schneller sensibilisiert werden und sich bei Bedarf in Selbstisolation begeben. Die «be a sheep»- App appelliert also an Solidarität und hilft mit die Infektionsrate zu verlangsamen. Mit der in der App integrierten Selbstevaluation können die Nutzer*innen überprüfen ob ihre Symptome auf eine mögliche Corona-Infizierung hinweisen oder nicht. Basierend auf dem Resultat der Selbstevaluation wird den Nutzer *innen das weitere Vorgehen empfohlen.

Im Newsfeed werden die Nutzer*innen mit den wichtigsten SRF-Beiträgen über das Coronavirus informiert. Dank einer Schnittstelle zu corona-data.ch wird die Community auch laufend über die aktuellsten Fallzahlen der Schweiz benachrichtigt.

Fazit

Es war sehr erfrischend, Teil dieses tollen Events zu sein und auf diesem Weg einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten zu dürfen. Dank dem grossartigen Teamgeist machte das Projekt extrem viel Spass und die Stunden vergingen wie im Flug. Die Win-Win-Situation war perfekt. Wir konnten uns unsere Quarantäne-Langeweile mit dem Entwickeln einer sinnstiftenden App vertreiben. In knapp 60 Stunden haben wir kein perfektes Endprodukt geschaffen, aber einen Prototypen, der weiter ausgebaut werden kann. Unsere Zusammenarbeit organisierten wir mit Tools wie z.B. Google Meet, Slack, Asana und Adobe XD. Eine hervorragende Leistung brachte der Productowner Maurice Willen. Es war beeindruckend welche Disziplin von einigen Teammitgliedern an den Tag gelegt wurde. So gab es Entwickler, die noch um vier Uhr morgens Code «deployten» und um acht Uhr morgens wieder am Daily Scrum Meeting teilgenommen haben.

Wie es mit der App weitergeht wird sich in Zukunft zeigen. Falls wir genügend Aufmerksamkeit erhalten, ist es denkbar, die App zu einem Produkt weiter zu entwickeln, dass von der breiten Masse im Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt werden kann.


Product Owner

Maurice Willen – Projektleiter bei der Connect Com AG & HSLU-Student


Dev Team

  • Rajasekaran Yogarajah – Lead Developer bei READ Enterprises Holding LLC & Uni Basel Alumnil
  • Kail Kuhn Schlicht – IT Consultant bei der saracus consulting GmbH & HSLU Student
  • Timo Weiser – Cloud Enginee bei der codify GmbH & HFU Alumni
  • Robin Meyer – Developer bei der codify GmbH
  • Sothy Yogarajah – Data Science Consultant bei ERNI & HSLU Student
  • Daniel Probst – Owner von www.corona-data.ch & Doktorand der Uni Bern
  • Lukas Müller – Security Engineer bei terreActive AG & BFH Alumni

BA Team

  • Nico Wyss – Corporate Client Advisor bei der Bank für Tirol und Vorarlberg AG & HSLU Student
  • Yorick Pels – Junior Analyst bei der ELCA Informatik AG & BFH Alumni
  • Dimitri Bütikofer – Production Controller bei der Swiss Post Solutions & HSLU Student
  • Konstantinos Lessis – Forensic Technology Consultant bei PwC & HSLU Student
  • Simon Perrelet – Transformation Consultant bei der Dr. Sieber und Partners AG & Uni Fribourg Student
  • Nicolai Wenger – Wissenschaftlicher Assistent bei der BFH Wirtschaft & HSLU-Student

Weitere Informationen zum Projekt «be a sheep»

  1. Website: https://www.be-a-sheep.com/
  2. Github: https://github.com/yograj00/be-a-sheep
  3. Devpost: https://devpost.com/software/be-a-sheep
  4. Facebook: https://www.facebook.com/beasheepswiss/
  5. LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/be-a-sheep/?viewAsMember=true
Creative Commons Licence

AUTHOR: Nicolai Wenger

Nicolai Wenger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Public Sector Transformation der BFH Wirtschaft. Er hat 2019 sein Bachelorstudium in Wirtschaftsinformatik an der BFH Wirtschaft abgeschlossen. Aktuell absolviert er einen Master in Applied Information und Data Science an der Hochschule Luzern.

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