PRAEVENIRE-Workhop zur Zukunft der digitalen Gesundheit

Der Auftakt der 4. PRAEVENIRE Gesundheitstage stand ganz im Zeichen der Digitalisierung. Gesundheitsexperten und Entscheidungsträger erarbeiteten im Rahmen eines ganztägigen Workshops das Thema Digital Health unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Riedl, Leiter des BFH-Zentrums Digital Society und Co-Leiter des Instituts Digital Enabling.

Der Workshop «Digital Health» war als partizipativer Entscheidungsprozess konzipiert, der als Basis für die Erarbeitung eines Digitalisierungsstrategie im Weissbuch «Zukunft der Gesundheitsversorgung» der PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030 dienen soll. Die Prämisse für die ausführliche Diskussionen in Gruppen sowie im Plenum war der Aspekt von Digitalisierung als Befähiger (Enabler): sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für das Gesundheitsfachpersonen und die Verantwortlichen für die Steuerung des Gesundheitssystems. Insbesondere im Gesundheitsbereich wird die Interaktion zwischen Mensch und Maschine an Bedeutung gewinnen.

Prof. Dr. Reinhard Riedl

«Wenn man in einem definierten Rahmen die Maschine gegen den Mensch antreten lässt, so schlägt die Menschen fast immer, aber den ersten Platz belegt die Mensch‐Maschinen-Zusammenarbeit», so der Workshopleiter Prof. Dr. Reinhard Riedl, Leiter des BFH-Zentrums  Instituts Digital Enabling an der Berner Fachhochschule Wirtschaft.

In der Gruppenarbeit wurden zahlreiche Perspektiven und Aspekte der Digitalisierung erörtert: die positiven und negativen Aspekte, die Top‐Prioritäten sowie die Visionen für das Jahr 2030. Im Rahmen der Lunch Talks hielten Dr. Florian Burger von der Arbeiterkammer Wien, Dr. Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbunds, und Prof. Dr. Erik Graf von der Berner Fachhochschule spannende Keynotes. Burger sprach über Big Data im Gesundheitswesen, Binder beschäftigte sich mit Trends im Bereich Digital Health und Graf ging näher auf praktische Herausforderungen beim Einsatz Künstlicher Intelligenz in der MedTech ein.

Prof. Dr. Peter Kirchschläger

Am Nachmittag hielt Prof. Dr. Peter Kirchschläger von der Universität Luzern ein intensiv diskutiertes Impulsreferat zu ethischen Fragen im Digitalisierungsprozess. «Das Wesentliche für mich ist, dass man die Digitalisierung nicht nur an einem ökonomischen Zweck ausrichtet und im Dienste der Effizienzsteigerung sieht. Denn Menschen sind Träger von Menschenwürde und haben auch die Möglichkeit, Verantwortung für ethisches Handeln zu übernehmen», sagte er.

„Es ist uns heute gelungen, eine positive Gesamtperspektive und eine Zusammenfassung der vorliegenden Probleme sowie wichtiger Punkte eine Roadmap bis 2030 einzusammeln. Das ist eine sehr gute Voraussetzung, den Weissbuchprozess im Bereich Digital Health sehr konkret auszuarbeiten“, zog Prof. Dr. Reinhard Riedl Bilanz über den Auftakt‐Workshop der 4. PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten. „Es gab einen großen Konsens, dass sowohl die Patientinnen und Patienten als auch das Gesundheitspersonal im Zentrum stehen müssen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten überein, dass man die Probleme wissensbasiert und sachlich angehen, aber gleichzeitig die emotionalen Aspekte mitberücksichtigen muss. Und dass es notwendig ist und die Diskussion weiterbringt, wenn die Themen aus allen Perspektiven betrachtet werden“, fasste Riedl zusammen.


Weitere Informationen zu den PRAEVENIRE Gesundheitstagen 2019 finden Sie hier.

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