Digitale Demokratie braucht die Blockchain

Vertrauen ist ein hohes Gut in der Demokratie. Doch wie steht es darum in Zeiten der Digitalisierung? Wie die Blockchain die elektronische Stimmabgabe legitimiert und sicher macht, zeigten Forschende der BFH. Zusammen mit Fachleuten diskutierten sie die Herausforderungen der Demokratie im digitalen Zeitalter am ausgebuchten Anlass Treffpunkt BFH am 13. September.

Dr. Ingrid Kissling, Direktorin des Departements Wirtschaft der BFH und Gastgeberin des Anlasses im Impact Hub eröffnete den Abend. Prof. Dr. Reinhard Riedl, Leiter des BFH-Zentrums Digital Society startete die Diskussion mit der Frage, ob die Sozialen Medien etc. bald mehr Einfluss hätten als die klassischen politischen Parteien. Kursierende Fake News und Microtargeting beeinflussten schon heute die Meinungsbildung.

Prof. Dr. A. Ladner, Dr. Ingrid Kissling, Vicenza Trivigniano

Obwohl das E-Voting von vielen heiss ersehnt wird, sind doch manche kritischen Fragen noch offen. BFH-Prof. Dr. Eric Dubuis vom TI Biel ging der Frage nach, ob die Blockchain-Technologie diese Probleme lösen könnte. Er zeigte anhand der gängigsten Eigenschaften eines E-Voting-Systems, dass dem nicht so sei.

Dr. Daniel Schwarz von Smartvote erläuterte die Möglichkeiten, welche eine Verbindung von Smartvote mit E-Voting darstellt. Er hinterfragte, wie anwenderfreundlich die Bedienung des E-Voting sei sowie gewisse Einbussen der Dienstqualität, wie früherer Urnenschluss.

Vincenza Trivigno, Staatsschreiberin des Kantons Argau, unterstrich in ihrem Referat die Wichtigkeit des Vertrauens der Wählerinnen und Wähler in die E-Voting-Systeme. Zudem forderte sie, dass Manipulationen zwingend zu entdecken seien, falls sie dann stattfinden.

Prof. Dr. Andreas Ladner vom Hochschulinstitut für öffentliche Verwaltung der Universität Lausanne (IDHEAP) verwies in seinem Referat, dass das traditionelle Wählen oder Abstimmen auch mit Unsicherheit versehen sei. «Man zähle halt einfach nach, bis es stimmt.» Er verstehe nicht, wieso man in der Schweiz so viel Zeit brauche, um E-Voting-Systeme flächendeckend einzuführen. Vicenza Trivigno klärte ihn auf: «Sicherheit geht vor Tempo.»

In der anschliessenden Podiumsdiskussion, an welcher sich das Publikum beteiligte, wurde rege diskutiert, wie man E-Voting und andere E-basierte Prozesse zu gestalten habe, damit E-Demokratie voll funktioniere.

Die Präsentationen des Abends finden sie hier: Vortag BFH Vortragsreihe Impact Hub Def._

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AUTHOR: Eric Dubuis

Schwerpunktverantwortlicher IT-Security und Cyberforensik, BFH-Zentrum Digital Society.
Professor für Informatik am Departement Technik und Informatik, Berner Fachhochschule.
Leiter des Instituts RISIS

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